Thailand

Hat Yai
6. September 2010, 23402km

Endlich in Thailand! Für eine Fahrt mit der malaysischen Eisenbahn muss man definitiv Geduld und Zeit mitbringen. Auf den rund 250km von Butterworth bis an die Grenze zu Thailand stehen wir mehr still, als dass wir fahren. Es gibt nur eine Spur und wir müssen immer mal wieder einen entgegenkommenden Zug abwarten. 2015 soll damit vorbei sein, sagt uns ein Fahrgast. Die Malaysier erweitern das Eisenbahnnetz mit neuen Spuren. Dann wird die Eisenbahn dem ausgedehnten Busnetz vielleicht Konkurrenz bieten können.
Von Hat Yai sehen wir nur den Bahnhof, ein Hotelzimmer und den Busbahnhof. Nach zwölf Stunden unterwegs sind wir zu müde, um noch in der Stadt eine Extrarunde zu drehen, und morgen früh geht es weiter in die Inselwelt von Thailand.
Koh Phi Phi
7. September 2010, 23741km
Restaurants, Reiseagenturen, Tätowier- und Massagestudios säumen die Strassen auf Koh Phi Phi – und alle Besitzer bieten übereifrig ihre Ware an. Wir leisten uns hier eine schöne Bleibe, zwar nicht direkt am Strand, dafür mit Aussicht und Pool. Der einzige Grund, warum wir hier sind, sind die Karstberge, die hier in steilen Klippen aus dem Meer ragen. Die Partymeile, die wir zusätzlich vorfinden, bietet etwas Abwechslung, allerdings bis es tatsächlich losgeht, sind wir meistens schon auf dem Nachhauseweg.
Wir buchen bei einer Deutschen ein Tagesausflug mit dem Boot zu den umliegenden kleinen Inseln, und natürlich zur berühmten Maya Beach, wo sich Leo in „The Beach“ vor Jahren im Sand geräkelt hat. Die Bucht ist wirklich ein Traum und wir geniessen eine Stunde baden im glasklaren Wasser und mit extrem wenigen Touristen. In der Hochsaison soll man hier kaum noch das Wasser sehen, so viele Leute kommen hierher.
Der grosse Nachteil der Nebensaison, bzw in der Monsunzeit, ist der Regen, der hier jede Nacht in Strömen fällt. Glücklicherweise kriegen wir aber tagsüber sogar die Sonne zu sehen – Petrus steht mal wieder auf unserer Seite.
Koh Pah Ngan
10. September 2010, 24072km
Auf der Ostseite, im Golf von Thailand, begegnen wir dann doch den grossen Gewitterwolken. Auf der Bootsfahrt nach Koh Pha Ngan können wir aus sicherer Entfernung dem Gewitterregen zuschauen – ein tolles Schauspiel, wenn man nicht mittendrin ist.
Auf der Insel der Vollmond-, Halbmond- und anderen Parties suchen wir einen weissen und sauberen Sandstrand – und finden diesen auch, im hohen Norden der Insel und weit weg vom Partyvolk. Mit dem Scooter erkunden wir die Insel und die kleinen Ortschaften. Aber Hauptsächlich geniessen wir den schönen Strand und das Meer und machen richtig Ferien vom Reisen.

Bangkok
16. September 2010, 24841km

Wir kommen am Morgen früh in Bangkok an. Der Nachtbus hat uns bis an die Khaosan Road gebracht, so sind es nur ein paar Minuten zu Fuss zu unserem Hotel. Die Khaosan Road ist so früh am morgen noch wie ausgestorben. Von den vielen Reisenden und kuriosen Gestalten, die sonst diese Gegend bevölkern, ist noch nichts zu sehen.
Für Sightseeing bleibt uns in Bangkok diesmal keine Zeit. Wir müssen das laotische Visa, ein Zugticket und diverse andere Dinge für die weitere Reise besorgen. In der laotischen Botschaft geht alles sehr schnell. Wir werden zum Schalter durchgewunken und 45 Minuten später haben wir Pässe mitsammt Visa in der Hand.
Damit wir doch noch was von der Stadt sehen fahren wir mit dem Boot auf dem Fluss nach Chinatown und erledigen die nötigen Einkäfe dort. Unterwegs werden wir daran erinnert, dass in dieser Gegend momentan Regenzeit ist. Über uns sammeln sich schwarze Wolken und etwa ein Stunde lang regnet es wie aus Kübeln. Glücklicherweise haben wir sofort einen trockenen Unterstand gefunden. Innerhalb kurzer Zeit sind die Abwasserkanäle bis oben mit Wasser voll und es bilden sich grosse, knöcheltiefe Wasserlachen auf den Strassen.

Am Abend fahren wir mit dem Taxi zum Bahnhof. Unser Zug hat etwa 90 Minuten Verspätung, und so lassen wir uns kurz nach der Abfahrt, in Richtung Ubon Ratchathani, in den Schlaf schaukeln…

Ubon Ratchathani

18. September 2010, 25371km

Die letzten Kilometer bis Ubon fahren wir durch eine Landschaft, die von Reisfeldern und Wasserbüffeln dominiert wird und ab und zu hält der Zug in einer verschlafenen Ortschaft an. Am Endbahnhof angekommen sieht es nicht anders aus. Der Bahnhof von Ubon Ratchathani liegt etwas ausserhalb der Ortschaft, und so lassen wir uns mit dem Tuk-Tuk zum einzigen Hotel fahren, das der Fahrer zu kennen scheint.
Beim Hotel werden wir sehr freundlich vom Manager begrüsst. Preis und Leistung stimmen für uns, und so bleiben wir für eine Nacht hier. Sobald der Manager erfahren hat, dass wir aus der Schweiz sind, bringt er eine Schweizer Fahne hervor und hisst diese am Eingang des Hauses. Auf diese Weise sind wir bis jetzt noch nicht begrüsst worden!
Am Nachmittag machen wir einen Rundgang durch die kleine Stadt. In Ubon gibt es für Touristen nicht viel zu entdecken. Die meisten Reisenden bleiben hier nicht lange, sondern reisen am selben Tag weiter nach Laos. hier.
Am Abend gehen wir in der Bar gegenüber etwas essen. Uns fällt auf, dass immer mehr und mehr Ausländer ins Lokal strömen, denn bis jetzt haben wir hier noch keine Langnasen zu Gesicht bekommen. Später am Abend lernen wir Günther aus Deutschland kennen. Er ist pensioniert, lebt seitdem in Thailand und freut sich zwei deutschsprachige Gesprächspartner zu treffen. Scheinbar ist die Bar der Treffpunkt aller Ausländer hier. Günther scheint das Leben in Ubon sehr zu geniessen uns seine positive Lebenseinstellung gefällt uns sofort. Etwas später und mit einem Bier mehr als geplant, gehen wir zurück ins Hotel. Am nächsten Morgen geht es früh zum Busbahnhof und Richtung Laos.