Malaysia

Malacca
15. August 2010, 21560km

Und schon wieder ein neues Land: Malaysia. Mit dem Bus reisen wir über die Grenze nach Malacca – eine Stadt auf halbem Weg nach Kuala Lumpur. Malacca war zur Zeit der Seefahrerer ein wichtiger Ort und ein grosser Teil der Geschichte Malaysias hat sich hier abgespielt. Sämtliche Nationen aus dem Osten und dem Westen sind hierher gekommen und haben Kultur und Religion nach Malaysia mitgebracht.
Heute ist Malacca ein hübsches, kleines Stätdchen mit zahlreichen Kunstgalerien. Sam, der Besitzer des Hostels, macht uns mit zwei lokalen Köstlichkeiten bekannt: den Babas und der Sataysuppe. Babas sind Bällchen aus Soja in einer Kokossuppe mit Nuddeln serviert. Die Sataysuppe wird in der Mitte des Tisches aufgestellt und wir kochen darin Spiesschen aus Fleisch, Meeresfrüchten oder Gemüse. Die Suppe ist ein Geheimrezept und es gibt sie so nur in Malacca zu essen.
Kuala Lumpur
17. August 2010, 21700km
Mit dem Bus von Melacca kommen wir an einem grossen Busbahnhof ausserhalb der Stadt an und wir versuchen erstmal herauszufinden, wo wir uns befinden. Seit Singapur sind wir ja zu viert unterwegs und somit entscheiden wir uns für ein Taxi und lassen uns zum Explorer's Guesthouse fahren. Beim Aussteigen geht es turbulent zu und her weil der Taxifahrer von uns mehr Geld will, als wir ausgehandelt haben und so kommt es, dass wir unsere Kamera im Taxi vergessen. Als wir den Verlust bemerken rennt Marcel dem abfahrenden Auto hinterher, bereits ist es aber im Verkehr der Grossstadt verschwunden.
So haben wir uns die Ankunft hier bestimmt nicht vorgestellt. Das Personal im Hostel ist sehr hilfsbereit und ruft sofort beim Taxiunternehmen an, um allenfalls den Fahrer ausfindig zu machen - leider aber ohne Erfolg. So durchstöbern wir tagsdarauf die Kamerageschäfte und bis am Abend sind wir mit einem neuen Fotoapparat ausgerüstet - und unser Konto um einen grossen Betrag erleichtert.

Trotz diesem unerfreulichen Zwischenfall geniessen wir die Tage in der Stadt der Petronas Towers. Der Besuch auf der Brücke zwischen den Türmen ist für uns zwar wenig spektakulär, wir geniessen aber umsomehr den Anblick der beiden Wahrzeichen bei Nacht. Kuala Lumpur bietet kulinarisch viel Abwechslung: indisch, chinesisch oder malayische Gerichte kann man hier finden. Jrgendwie sind die Restaurants aber ein bisschen versteckt - oder wir halten uns in der falschen Gegend auf. Jedenfalls wird hier nicht an jeder Ecke gekocht, so wie man es von Asien sonst kennt.

Insel Tioman
21. August 2010, 22185km
Eine lange Busfahrt und ein etwas weniger lange Fahrt mit der Färe bringen uns auf diese Insel. Die meisten Besucher sind hier wegen dem, was man unter dem Wasser finden kann. Nichtsdestotrotz bietet Tioman auch für Strandliebhaber etwas. Nach einem Tag Baden und Plantschen in der Bucht mieten wir eine Schnorchelausrüstung und machen uns auf Erkundungstour unter Wasser. Wir entdecken wunderschöne Korallen, bunte Fische und Seeigel. Das Wasser ist absolut klar und die Sicht einzigartig.
Am Abend überbieten sich die kleinen Restaurants mit dem Angebot an frischem Fisch vom Grill. Nach einer kleinen Verhandlungsrunde finden wir dann den Preis für den White Snapper auch gerechtfertigt und wir lassen ihn auf dem Bananenblatt grillieren.

Johor Bahru
25. August 2010, 22374km

In den Reiseführern steht nichts Grossartiges über diese Stadt, und trotzdem entscheiden wir uns, einige Tage hier zu verbringen. Wir befinden uns in der südlichsten Stadt, direkt an der Grenze zu Singapur. Neben grossen Shoppingmalls ist vor allem das kulinarische Angebot riesig. Um dem Überangebot an Waren zu entfliehen, besuchen wir den kleinen Fischerort Kukup an der Westküste. Vor allem Chinesen leben hier. Das Geld verdienen sie mit dem Export von Fischen, Quallen und Krebse nach Singapur, Kuala Lumpur, Hong Kong und in die Philippinen. Die zahlreichen Restaurants mit Seafood im Angebot sind hauptsächlich am Wochenende ausgebucht, wenn die Einwohner von Singapur nach Kukup kommen, um frischen Fisch zu essen.
Zurück in Johor Bahru kaufen wir für unsere Weiterreise nach Kuala Lumpur Zugtickets. Nachdem wir nun zwei Wochen im Bus gereist sind, freuen wir uns, wieder einmal mit der Eisenbahn unterwegs zu sein.

Kuala Lumpur

28. August 2010, 22755km

Selamat Datang in Kuala Lumpur zum Zweiten. Wir quartieren uns wieder im selben Hostel ein, und zwar gleich für eine Woche. Auf der Todo-Liste für die kommenden Tage stehen Dinge wie Visabesorgung und Versicherungsabklärungen. Dummerweise haben wir uns genau die Woche ausgesucht, in der der malaysische Nationalfeiertag stattfindet. Die Dame auf der vietnamesischen Botschaft meint es allerdings gut mit uns, und wir müssen anstatt sechs nur zwei Arbeitstage auf unser Visa warten.
Wir kommen gut voran und erledigen alles, was Notwendig ist für unsere Weiterreise in Südostasien. Nach sechs Tagen organisieren und telefonieren freuen wir uns entsprechend, die Rucksäcke wieder zu packen und an einen neuen Ort zu reisen.

Cameron Highlands

4. September 2010, 22960km

Die auf rund 1700m über Meer gelegenen Highlands bieten eine Abwechslung zu den tropischen Temperaturen im Unterland. Erst ist es ein bisschen ungewohnt, Jacken und langen Hosen anzuziehen, aber bei 15 Grad am Abend ist das absolut angemessen. Tagsüber steigt das Quecksilber dann auf 25 Grad, das ideale Klima für einen Wandertag. Obwohl Marcel mehrmals erwähnt, dass er sich im Wald hier wie zu Hause fühlt, muss ich doch sagen, dass die Bäme wesentlich höher und die Pflanzenwelt ein mehrfaches vielseitiger ist. Kein Wunder, wir befinden uns in einem der ältesten Wälder auf der Erde.
Vor allem Tee-, Gemüse- und Früchteplantagen locken einheimische und ausländische Besucher hierher. Besonders beliebt sind die Erdbeeren: man kann sie getrocknet, frisch, in Plüschform oder als Schlüsselanhaänger kaufen. Wir entscheiden uns für die frische Variante und sie schmecken ausgezeichnet. Natürlich darf auch die Degustation des lokalen Tees nicht fehlen. Ganz nach englischer Art geniessen wir eine Tasse am Nachmittag mit einem Scone, wie es hier überall angeboten wird.