Laos
Pakse
23. September 2010, 25774km
Nur eine Nacht bleiben wir in der zweitgrössten Stadt des Landes, welche wie ein Provinzstädtchen erscheint. Zum Abendessen finden wir am Mekong viele Strassenrestaurants in denen die Einheimischen die laotische Version des Hotpot essen – das Fondue aus Asien. Wir setzten uns hinzu und bestellen auch einen Hotpot. Ein Topf mit Suppe und einen Teller mit Grünzeug wird uns gebracht. Wir sind etwas unschlüssig, was wir nun tun sollen. Dann bringt die Kellnerin noch ein Teller mit dünn geschnittenem Fleisch und Fisch. Die Ratlosigkeit scheint uns ins Gesicht geschriben, denn ein Herr vom Nachbartisch steht auf und erklärt uns, wie wir unser Essen nun zubereiten sollen. Zuerst kommt eine grosszügige Ladung Gemüse in den Topf, danach hält man mit den Stäbchen das Fleisch in die kochende Suppe, ähnlich wie beim Fondue Chinoise. So geniessen wir ein leckeres Essen mit Sicht auf den Mekong.
Ventiane
26. September 2010, km
Zwischen den Häusern prägen die Tempel das Stadtbild. Wir werden bei einem Besuch einer Tempelanlage von einem jungen Mönch angesprochen. Dee ist sein Name. Er will wissen, woher wir kommen und weiss dank seinem Geografieunterricht sogar, dass die Schweiz neben Frankreich ist. Gerne möchte er wissen, was der Unterschied zwischen Laos und der Schweiz sei. Mit dieser Frage sind wir im ersten Moment etwas überfordert, weil doch diese beiden Länder in vielen Dingen nicht unterschiedlicher sein könnten. Nach dem Wetter und den Bergen sind wir aber bald wieder bei einem neuen Gesprächsthema angelangt.
Auf den Strasse sieht man auffällig viele Fahrzeuge von internationalen Hilfsorganisationen. Obwohl man es in der Hauptstadt nicht erkennen kann, ist Laos eines der ärmsten L&aum;der der Welt. Vom Geld, was die Touristen seit der Öffnung ins Land bringen, profitiert nur ein Teil der Bevölkerung. Vor allem in abgelegenen Berggebieten sind die Leute sehr arm und haben oft keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, medizinischer Versorgung oder Schulbildung.
Luang Prabang
29. September 2010, 26857km
Mekong
2. Oktober 2010
Für zwei Reisetage steigen wir vom Bus auf das Boot um und fahren auf den Mekong in Richtung Norden. Das Slowboat benötigt für die Strecke nach Houay Xai zweimal zehn Stunden, mit einer Übernachtungspause in Pak Beng.
Die Crew ist ein Familienbetrieb: der Vater und Sohn wechseln sich am Steuer ab, die beiden Mädchen betreiben die Bar und die Mutter packt überall mit an, wo es nötig ist. Wir fragen uns aber doch, wie es denn um die Schulbesuche der Kinder steht, da alle etwa zwischen zehn und vierzehn Jahre alt sind - die Frage bleibt für uns unbeantwortet.
Der Mekong fliesst immer noch in seinem natürlichen Flussbett. So passieren wir ettliche Stromschnellen, kleine Inseln und Sandbänke. Felsen mitten im Fluss erzeugen riesige Wirbel, die wohl einen Schwimmer oder kleine Boote in die Tiefe ziehen könnten. Nur selten begegnen wir kleinen Fischerbooten oder den sogenannten Speedbooten, die die Strecken in der halbe Zeit bewältigen.
Nach fast 20 Stunden auf dem Schiff und zwei Tagen kommen wir in Houay Xai an: auf der rechten Uferseite liegt Laos, auf der Linken Thailand.
Luang Namtha
4. Oktober 2010, 27422km
Muang Khua
9. Oktober 2010, 27642km
Die Reise nach Muang Khua führt hauptsächlich über Schotterstrassen und trotzdem erreichen wir unser Ziel früher als erwartet. Die wunderschöne Gegend und die Stops zwischendurch für zusteigende Gäste machen die Busfahrt kurzweilig.
Muang Khua ist sehr klein und hat ein paar wenige Gasthäuser und Restaurants. Eine Hängebrücke ist die einzige Attraktion zum Besichtigen. Sie ist auch tatsächlich hoch, da kann man schon mal weiche Knie kriegen, vor allem wenn die Motorräder auf der zwei Meter breiten Plattform überholen.
Nach der Sightseeing Tour informieren wir uns über die Weiterreise nach Vietnam. Wir erfahren, dass der Bus bereits um vier Uhr morgens geht. Irgendwie scheint uns das etwas früh, aber nach mehrmaligem Nachfragen und der immergleichen Antwort stellen wir uns auf den Frühstart am nächsten Morgen ein.