Australien

Sydney
27. November 2010, 39'560km

Nach erfolgreicher Passierung der Einreisebehörden, die trotz den strengen Bestimmungen alle essbaren Geschenke für die Verwandtschaft genehmigt, reisen wir in Australien ein. Bereits am Flughafen decken wir uns mit einer SIM Karte ein und so sind wir nach langer Zeit ohne Mobiltelefon wieder per Handy erreichbar. Bereits am darauf folgenden Tag benötigen wir mehrmals die neue Nummer; bei der Automiete und auf der Bank für die Kontoeröffnung. Einquartiert sind wir bei der Verwandtschaft in Kellyville, ein Vorort von Sydney. Wir geniessen die Tage hier; nach langer Zeit in einem „zu Hause“ sein zu dürfen, selber kochen und mobil mit dem eigenen Auto sein.
Am zweiten Tag gehen wir auf die Suche nach einem geeigneten Camper Van. Das erste Fahrzeug ist ein uralter und zu kleiner VW Bus, doch bereits der zweite Van entspricht exakt dem, was wir suchen: ein Toyota Hiace, genug alt, damit der Preis stimmt, und doch noch sehr gut erhalten und gepflegt. Wir verbringen rund zwei Stunden bei John, dem Eigentümer. Er erklärt uns jegliche Details und macht eine Spritztour mit uns, damit wir das Fahrzeug kennen lernen können. Nachdem wir noch zwei weitere Fahrzeuge angeschaut haben, entscheiden wir uns noch am selben Nachmittag für den Kauf von John’s Van.
In der Zwischenzeit machen wir Bekanntschaft mit dem australischen Abschleppdienst. Der Mietwagen dampft plötzlich unter der Kühlerhaube hervor. Zwei Telefonanrufe (ein Handy ist ja wirklich praktisch) später und nach einer weiteren Stunde werden wir mit dem Abschleppwagen durch den Abendverkehr von Sydney zur Vermietung chauffiert. Dort kriegen wir sogleich ein neues Fahrzeug; selbes Auto, selbes Alter, aber in einer neuen Farbe. Und wir bringen es nach drei Miettagen pannenfrei zurück.
Nach neun Tagen und viel Zeit in diversen Shoppingmalls sind wir komplett eingerichtet mit Campingutensilien, Kochausrüstung, Kissen und Laken und verlassen Sydney in Richtung Süden auf dem Princess Highway.
Princess Highway, Sydney-Melbourne
6. - 19. Dezember 2010, 41'028km
Wir gehen unsere Reise entlang der Küste gemütlich an und fahren in der ersten Woche nur etwa drei bis vier Stunden pro Reisetag. Bereits auf dem ersten Campingplatz stellen wir das riesige Vorzelt auf; das zweite Mal nach der Trockenübung in Sydney. Und das obwohl wir nur für eine Nacht bleiben. Der Auf- und Abbau braucht so seine Zeit und in der Regel lohnt sich das Aufstellen für nur eine Übernachtung kaum. Dann können wir ein Vordach installieren, als Schutz vor Sonne, Wind und Regen.
Im Murramarang National Park legen wir die erste, längere Pause ein. Es gibt hier duzende von Känguruhs um die Zeltplätze und eine wunderschöne Sand- und Felsenküste, erreichbar in nur wenigen Schritten. In den National Parks gibt es in der Regel keinen Strom und wir sind gespannt, wie lange die Reservebatterie mithalten kann.
Nach einer Nacht in Bermagui, wo wir Wasser auftanken und Wäsche waschen, zieht es uns in den nächsten National Park: der Ben Boyd liegt an der Grenze zu Victoria. Nach Dreiviertelstunden auf einer Schotterpiste erreichen wir den Campingplatz, zwei Gehminuten vom Strand entfernt und umgeben von Wald. Hier steht uns nur ein Plumsklo und ein Tank mit Regenwasser zur Verfügung. In den Tagen die wir hier verbringen sehen wir Lizarde, Känguruhs und Wallabies (etwas kleiner und dicker, als das Känguruhs) und Possums, waschbären-ähnliche Tiere, nicht zu vergessen, die vielen Vögel, die hier alle irgendwie anders klingen als bei uns.
Weiter in Richtung Süden überqueren wir die Grenze von New South Wales nach Victoria, der am meist bevölkerte Staat in Australien; und doch fährt man hier Kilometer um Kilometer um vom einen Dorf ins nächste zu gelangen. Zwei Nächte sind wir auf einem einfachen und kostenlosen Campingplatz. Das entlastet das Budget sehr. Dafür verzichten wir auf Duschen, fliessend Wasser und Strom. Die Toiletten sind einfache Plumsklos, aber erstaunlich sauber und geruchsneutral. Wir sind an der Ninety Mile Beach; wohl einer der längsten Sandstrände überhaupt.
In der Zwischenzeit sind bereits eineinhalb Wochen vergangen, seit wir Sydney verlassen haben. Die ersten kleinen Krankheiten unseres Fahrzeugs haben wir kennengelernt und repariert und wir haben uns an die engen Verhältnisse im Camper gewöhnt, d.h. wir kennen alle Ecken und Kanten und die blauen Flecken vom Anschlagen werden immer weniger. Die Australier haben wir bis jetzt als ausgesprochen hilfsbereite Menschen kennen gelernt. Sie kommen gerne auf ratlose Touristen zu, um weiter zu helfen und so sind Probleme immer schnell gelöst.
Wir kommen Melbourne langsam näher und machen noch einen Abstecher an den südlichsten Punkt des australischen Festlands: der Wilsons Promotory National Park. Es ist das letzte Wochenende vor Weihnachten und der Campingplatz ist ziemlich voll. Was dann umso spannender wird und auch zum Camping gehört: Nachbarn beobachten. Als wir gerade den ersten Glühwein bei Regenwetter geniessen, hören wir, dass die Nachbarn Deutschen sind und laden sie auf ein Glas ein. Die Stuttgarter sind mit einem Mietauto und dem Zelt unterwegs und sie kommen gerne in unsere warme Stube, denn die Temperaturen sind zur Zeit alles andere als gemütlich.
Nach einem Wandertag im Wilsons Promotory National Park geht die Reise weiter nach Phillipp Island. Die Insel liegt südöstlich von Melbourne und ist für ihre Pinguinkolonie bekannt: die kleinsten Pinguine der Welt leben hier. Der Eintrittspreis, um die kleinen Tiere zu sehen, schreckt uns allerdings ab und wir geniessen dann einfach die Aussicht auf die raue See und das windige Wetter, bevor wir nach Melbourne weiterfahren.

Melbourne
20. Dezember 2010, 41'203km

Wir wollen Weihnachten in Melbourne verbringen und suchen einen Campingplatz etwas ausserhalb des Zentrums mit Anschluss an den öffentlichen Verkehr; und in Dandenong werden wir fündig. Ein kleiner Campingplatz, etwas im Grünen, mit einer Bushaltestelle. Der Platz verfügt sogar über WLAN und wir haben Empfang in unserem Van, was bedeutet, dass wir die Homepage von "zu Hause" aus bearbeiten können.
Bereits am ersten Tag machen wir uns auf ins Zetrum der Stadt. Die Fahrt mit Bus und Zug dauert etwas mehr als eine Stunde. Im Zentrum verkehren ein Tram und ein Bus, die spezielle für Touristen sind. Beides ist kostenlos und sogar mit Reisefürer. Wir steigen am Bahnhof ins Tram und fahren zum Melbourne Museum, das bekannt für seine Ausstellungen ist, und in den Reisefürern gelobt wird; und wir werden nicht enttäuscht, das Museum ist das weinige Eintrittsgeld mehr als Wert.
Am nächsten Tag scheint die Sonne vom stahlblauen Himmel und die Temparaturen sind nach Langem mal wieder warm. Allerding müssen wir unsere Essensvorräte aufstocken und so verbringen wir den halben Tag in der Shoppingmall - dafür sind wir danach gewappnet für das Weihnachtsessen.
Tags darauf besuchen wir nochmals das Stadtzentrum. Man merkt, dass Weihnachten kurz bevor steht, denn in den Einkaufsstrassen herrscht reges Treiben. Wir besuchen den Queen Vicoria Market, wo die Gemüse- und Früchtehändler lautstark ihr Wahre anpreisen, wie auf einem Markt in Italien. Neben Esswaren gibt es hier fast alles zu kaufen: Elektronikgeräte oder Souveniers, Küchenartikel und Aboriginiekunst - Made in China. Nach einer Rundfahrt mit dem Touristenbus, mit einer Lunchpause bei den Docklands, sind wir müde vom städtischen Treiben und fahren nach Hause.
An Heiligabend wollen wir Grillen. Gut, sind die Australier richtig verückt nach BBQ, denn auf jedem Campingplatz stehen automatische Gasgrills zu Verfügung. Es gibt Steaks und Pouletflügeli, dazu Kartoffelsalat und einen Mousseaux aus dem Jura; als Dessert steht ein Tiramisu bereit - selbergemacht natürlich. Leider fehlt der Weihnachtsbaum, dafür ist unser Camper mit Schokoladenkugeln geschmückt.
Am Weihnachtstag sind die Strassen wie leergefegt und wir machen uns auf den Weg durch das Stadtzentrum in Richtung Westen zur Great Ocean Road.

Great Ocean Road
25. Dezember 2010 - 1. Januar 2011, 42'485km

Die erste Station ist Torquay, das Surfermekka und der Beginn der Great Ocean Road. Der geplante Besuch im Surfmuseum fällt ins Wasser, da heute am Weihnachtstag überall geschlossen ist. Sogar die Cafés an der Beachpromenade sind zu, wo doch heute soviele Menschen in den Parks am Strand ihr BBQ geniessen und die Kundschaft sozusagen bereits vor der Tür steht.
Zurück im Auto fahren wir entlang der kurvenreichen Strasse mit einer atemberaubende Aussicht auf die Felsen und Wellen. Regelmässig hat man Gelegenheit zum Anhalten, so dass auch der Fahrer das Panorama geniessen kann.
Auf halbem Weg wollen wir unser Nachtlager aufschlagen und folgen den Beschreibungen im Campingführer zu einem Platz am Fluss. Nach zwei Stunden Irrfahrt und 30km auf einer Schotterpiste sind wir uns sicher, dass die Angaben nicht stimmen. Wieder auf der Hauptroute werden wir doch noch fündig. Der Campingplatz trägt einen auffallend, ähnlichen Namen und liegt am selben Fluss, allerdings völlig in einer anderen Richtung. Wir befinden uns im Otway National Park, die südlichste Spitze der Great Ocean Road. Drei Nächte bleiben wir hier und erkunden tagsüber die Umgebung zu Fuss.
Weiter geht die Reise zum Höhepunkt der Great Ocean Road: die zwölf Apostel. Der Anblick der Sandsteinfelsen im Ozean ist noch besser als auf den Bildern in den Reiseprospekten. Trotz der vielen Touristen gibt es genügend Platz, um in Ruhe Fotos zu machen und den Ausblick zu geniessen.
Nach ein paar weiteren Stunden Autofahrt freuen wir uns auf die wohlverdiente Dusche. Die Tage zuvor im National Park hatten wir nur Toiletten zur Verfügung, Duschen gab es keine. Wir finden ein Platz in Koroit, etwas abseits der Hauptroute, wo wir Strom, Wasser, Duschen und Waschmaschinen zur Verfügung haben. Wir füllen sämtliche Vorräte auf und alle und alles wird geputzt und gewaschen. Sauber und mit 50l Wasser verlassen wir am nächsten Morgen das Städtchen und fahren nach Portland. Dort sind zurzeit Blauwale vor der Küste, leider entdecken wir vom Land aus keines dieser Tiere. Dafür sehen wir die Seehunde beim Cape Bridgewater, das etwas weiter südlich liegt. Die Kolonie hat keine Babies, weil die meisten Tiere noch zu jung zur Fortpflanzung sind. Die Seehunde in Australien wurden lange Zeit durch internsive Jagd dezimiert und die verbleibenden Kolonien erholen sich nur langsam.
Unser Schlafplatz befindet sich diesmal mitten im Wald – ein kleiner Campingplatz, wo sich sonst nur zwei weitere Parteien hin verirren. Wir hören den Kakadus und Kokaburras bei ihrem Abendkonzert zu und geniessen die Natur.
Nun geht es bereits über die nächste Staatsgrenze: wir verlassen Victoria und kommen nach South Australia. Ein neuer Staat bedeutet neue Regelungen und Gesetze und so gehe wir in der ersten Stadt auf die Suche nach einem Nationalparkpass. Dieser ist hier nötig, wenn man nicht jedes Mal separat für Eintritte und Camping in den Parks bezahlen will. Im Büro für Umweltangelegenheiten kriegen wir das Papier, und gleich am ersten Abend in South Australia fahren wir in einen National Park. Der Campingplatz im Canunda National Park liegt direkt hinter den Sanddünen und zum riesigen Strand sind es nur fünf Minuten zu Fuss. Ein wunderschönes Plätzchen und eine tolle Beach – allerdings nicht zum Baden, denn die Wellen sind viel zu gross.
Im letzten National Park vor Adelaide – im Coorong – geniessen wir den Silvesterabend mit Schaumwein. Es ist hier ruhig, bis wir im neuen Jahr um fünf Uhr von einem Vogelkonzert geweckt werden. Die Tiere pfeifen um die Wette und einer hat es sich direkt über unseren Köpfen gemütlich gemacht. Nach einer halben Stunde wird es wieder ruhig und wir können doch noch ein bisschen schlafen.

Adelaide
1. Januar 2011, 42'523km

In Mount Barker, 30km vor Adelaide, legen wir eine Pause ein und stocken einmal mehr die Vorräte auf. Da Neujahr ist und die Australier alle Ferien oder Frei haben, rufen wir ein paar Campingplätze im Stadtgebiet an, bevor wir weiter fahren. Eine gute Entscheiden, denn die meisten sind bereits ausgebucht. So bleiben wir für die Nacht hier und verbringen den Nachmittag bei Mc Donnalds, um im Internet zu surfen. Mc Donalds bietet in ganz Australien gratis WIFI Zugang an, ein wertvoller Dienst, denn Wireless Internet gibt es hier nicht oft, und wenn, dann kostet es ein kleines Vermögen für nur ein paar Minuten langsames Surfen.
Am Sonntagmorgen fahren wir dann bis in die Stadt und machen einen Spaziergang durch die menschenleeren Strassen. Adelaide ist klein und überschaubar - ein gemütlicher Ort an einem Sonntagmorgen mit Gratisparkplätzen im Zentrum.
Auf der Weiterfahrt entdecken wir in einem Vorort eine Waschanlage und wir machen, was offenbar viele Australier am Sonntag auch machen: das Auto waschen. Diverse Heuschreckenschwärme haben unser Zuhause arg zugerichtet und aus dem Steinschlaggitter einen Friedhof gemacht. Nachdem alles wieder glänzt finden wir neben der Waschanlage eine Reinigungsanlage für Hunde - Auto und Vierbeiner waschen geht hier offenbar in einem Schritt.

Flinders Ranges
2. - 8. Januar 2011, 42'692km

Endlich haben wir, was wir schon lange wollten: warme Nächte und schlafen ohne Thermowäsche. Wir sind im australischen Busch angekommen. Die Luft ist trocken und heiss, die Landschaft ist braun und rot und wir sind scheinbar die einzigen Touristen auf der Strasse. Im Redbanks Conservation Park finden wir dann doch noch ein paar Reisende und sind nicht ganz so alleine. Redbanks liegt gleich hinter Burra, ein Ort der seine besten Zeiten bereits hinter sich hat. Viele haben hier ihr Glück bei der Kupfersuche versucht. Irgendwann hat man die Grabungen eingestellt und heute bieten die wenigen Touristen eine kleine Einkommensquelle.
Bevor wir in die Northern Flinders Ranges fahren wollen wir noch im Mount Remarkable National Park einen Stop einlegen. Unser Campingplatz liegt direkt vor einem Bach und die Emus und Känguruhs kommen auf dem Weg zur Trinkstelle mehrmals täglich bei uns vorbei. Es gibt hier versichiedene Wanderungen und so sehen wir etwas von der Umgebung und der hügeligen Landschaft.

Nach drei Tagen im Busch sind unsere Wasservorräte bald aufgebraucht, und so legen wir in Port Augusta einen Halt ein und füllen unsere Tanks wieder auf, bevor wir uns auf den Weg zum Flinders Ranges National Park machen. Die Gegend ist flach und nur von ein paar grösseren Felsen unterbrochen. Die Strasse führt kilometerweit geradeaus, und die entgegenkommenden Fahrzeuge spiegeln sich im Asphalt, denn die Temperaturen sind nochmals gestiegen.
Im Nationalpark wird es etwas gebirgiger. Es hat wieder mehr Bäume und felsige Hügelzüge. Schon nach kurzer Zeit verlassen wir die geteerte Strasse und folgen einer Schotterstrasse, die in engen Kurven durch die Hügel führt. Unser Campingplatz ist relativ klein und einer der abgelegensten hier, darum verwundert es uns auch nicht, dass wir an dem Abend keiner Menschenseele mehr begegnen. Wir geniessen die Ruhe und erfreuen uns am Sternenhimmel.
Am nächsten Tag begraben wir unsere Wanderpläne relativ schnell. Wir sind zu spät aufgestanden und die Temparaturen sind bereits um acht Uhr viel zu hoch zum Wandern. So erkunden wir die Gegegend mit dem Auto und suchen einen neuen Campingplatz für die kommenden Nächte. Die Strasse führt durch kleine Schluchten und Wasserläufe und ist nicht immer in gutem Zustand. In der Schweiz würde wohl niemand ohne 4WD auf einer solchen Piste fahren. Wir kommen also nur langsam voran, geniessen dafür das Panorama, die Fauna und Flora. Neben den Gelbfuss Rock Wallabies und Varanen kriegen wir sogar einen Adler zu Gesicht.
Wir haben einen Campingplatz mit Schatten gefunden und richten unser Lager für zwei Nächte ein. Die Temparaturen steigen am Nachmittag nochmal stark an und so liegen wir wie die toten Fliegen im Schatten und warten auf etwas Abkühlung am Abend. Am nächsten Morgen sind wir früh auf den Beinen, für die Rundwanderung, die direkt vor unserem Camp beginnt. Der Himmel ist bedeckt und es fallen sogar ein paar Tropfen Regen - ein perfekter Wandertag. Die Wege sind sehr gut gekennzeichnet. Wir überqueren viele ausgetrocknete Wasserläufe, die vor Kurzem noch Wasser geführt haben, nun sind aber nur noch einzelne Pfützen zu sehen.

Stuart Highway
9. - 21. Januar 2011, 46'739km

Über 2600km führt der Stuart Highway von Port Augusta mitten durch den Kontinent an die Nordküste nach Darwin. Nicht ganz soweit in den Norden wollen wir, trotzdem haben wir einige Kilometer vor uns, die durch trockene und unbewohnte Gegend führen. Auf der ersten Etappe nach Coober Pedy führt der Highway schnurgerade vorbei an riesigen Salzseen durch mehr oder weniger dichtes Bushland. Auf der Strasse ist wenig los. Neben ein paar Touristen und Einheimischen fahren hauptsächlich Roadtrains auf dieser Strecke. Roadtrains sind Lastwagen mit mehreren Anhängern, die bis zu über fünfzig Meter lang sind und auf dem zweispurigen Highway etwa 100 bis 110 km/h fahren. Da rumpelt es im Auto heftig, wenn man einen solchen Lastzug kreuzt.
Maulwurfähnliche Hügel kündigen an, dass wir uns Coober Pedy nähern. Überall um die Stadt wird nach Opal gegraben und etwas ungewöhnliche Schilder machen auf die gefährlichen Gruben und Schächte aufmerksam. Der Ort selber ist klein und verstreut: ein paar Tankstellen, zwei Supermärkte, Hotels und Campingplätze gibt es. Zahlreiche Shops verkaufen Opal - die einen etwas teurer, die anderen etwas günstiger, je nach Qualität und Verarbeitung des Steins. Eine Besonderheit hier sind die „Dugout Homes“. Das sind Wohnungen, die früher von den Minenarbeitern aus dem Fels gehauen wurden. In diesen Höhlen sind die heissen Tage auch ohne Klimaanlage erträglich, denn in Coober Pedy kann das Thermometer bis auf fünfzig Grad oder höher klettern - uns haben allerdings bereits Vierzig gereicht. Inzwischen gibt es auch Dugout-Hotels, -Kirchen und sogar einen Campingplatz. Das bekannteste Dugout Home ist das Crocodile Harry’s. Das mit viel Damenunterwäsche und abstrakter Kunst geschmückte Haus war einst Drehort für einen der Mad Max Filme.

Auf dem Weg nach Norden machen wir einen kurzen Abstecher zum Dog Fence (Hundezaun). Der wurde errichtet um die Schafherden im Südosten von Australien vor den Dingos (Wildhunde) zu schützen und erstreckt sich über tausende von Kilometern quer durch das Land. Wieder zurück auf den Stuart Highway geht es darum, möglichst viele Kilometer zurückzulegen. Wir überqueren die Grenze zum Northern Territory und erreichen gegen Abend Curtin Springs, das am Lasseter Highway und auf halben Weg zum Uluru (Ayers Rock) liegt.

Am nächsten Morgen geht es bereits früh los. Wir wollen den Sonnenaufgang am Uluru miterleben und haben noch hundert Kilometer vor uns. Kurz nach der Eingangspforte zum Nationalpark kann man bereits die Umrisse des riesigen Felsens erkennen. Leider hat es im Osten sehr viele Wolken, so kommen wir zwar pünktlich zum Sonnenaufgang, das erwartete Spektakel fällt heute aber leider aus. So klingelt am darauf folgenden Morgen wieder der Wecker um fünf Uhr - und diesmal haben wir Glück: der Uluru leuchtet imposant in seinem roten Kleid und wechselt tagsüber je nach Sonnenstand die Farben. Am Nachmittag fahren wir zu den Kata Tjuta, die 50km weiter im Westen liegen. Sie sind weniger bekannt als ihr Nachbar, aber trotzdem wunderschöne Felsen, die scheinbar aus dem Nichts aus dem Sandboden wachsen.
Nach den eher strengen Tagen am Uluru gehen wir den heutigen Tag gemütlich an. Die Fahrt zum Kings Canyon dauert etwa drei Stunden. Für grosse Aktivitäten vor Ort sind die Temperaturen sowieso viel zu hoch, und so steigen wir zum ersten Mal in Australien in unsere Badehosen und kühlen uns im Pool ab. Tags darauf heisst es einmal mehr früh aufstehen. Wir machen eine Wanderung um die Schlucht und starten bereits bei Sonnenaufgang und bei noch angenehmen Temperaturen. Die aussergewöhnlichen Felsformationen sind besonders in der Morgensonne ein schöner Anblick. Der Grund des Canyons ist wie eine Oase in der Wüste; da es hier etwas kühler ist und es immer Wasser gibt, findet man hier riesige Pflanzen und sogar Palmen.

Alice Springs ist der erste Ort, der sich Stadt nennen kann, seit wir die Küste verlassen haben. Alice ist bekannt für die zahlreichen Galerien mit Kunst der Aborigines. Wir wollen ein kleines Andenken von hier nach Hause nehmen, denn die abstrakten Bilder gefallen uns sehr gut. Nach einiger Bedenkzeit entscheiden wir uns für den Kauf zweier Bilder. Am Abend treffen wir nochmals auf Palma und Adi, zwei Schweizer, die wir schon in Coober Pedy und beim Uluru gesehen haben, und wir gehen zusammen auf ein Bier ins Pub.
Unsere nächste Station ist der Mac Donnell Ranges National Park, ein Gebirgszug der sich von Alice aus nach Westen hinzieht. Es gibt hier eindrucksvolle Schluchten zu entdecken, in denen sich kleine Seen gebildet haben. Um den Bushcampingplatz zu erreichen, müssen wir diverse Wasserläufe queren und um grosse Steine und tiefe Fahrrillen herummanövrieren. Ausser uns ist wohl keiner auf die Idee gekommen, auf diesem Pfad zu fahren, so sind wir einmal mehr ganz alleine für die Nacht – das haben wir uns jedenfalls so gedacht. Sobald wir das Licht gelöscht haben, hören wir komische Geräusche. Zuerst denken wir an Tiere, die um das Auto schleichen und versuchen durch das Fenster etwas zu erkennen. Dann müssen wir aber feststellen, dass die Geräusche aus unserem Auto kommen. Zuerst treffen wir auf angefressene Verpackungen mit Nahrungsmittel. Wir räumen alle Kästchen aus und tatsächlich schaut uns kurz darauf eine Maus an. Zuerst sind wir glücklich, dass es nur eine Maus ist, aber nun geht es daran, diese wieder loszuwerden. Wir öffnen die Türe und versuchen die Maus aus dem Auto zu jagen, was nach relativ kurzer Zeit auch klappt. Zufrieden legen wir uns wieder hin und freuen uns auf etwas Schlaf - inzwischen ist es doch schon Mitternacht. Doch es war zu früh der Freude, nach etwa einer Viertelstunde geht das Krabben weiter. Entweder hat es zwei Mäuse, oder die eine hat den Weg zurück in den Camper gefunden. Wir haben gehört, dass man Mäuse nur loswerden kann, indem man sie tötet, da sie sonst sofort wieder zurückkommen. Glücklicherweise ist der Ort, an den sich die Maus hinflüchtet, für uns gut erreichbar und für sie wie eine Sackgasse, und so ist sie schnell erschlagen.

Gegen zwei Uhr in der Nacht sind wir uns sicher, dass es zwei Mäuse gibt, oder gab, denn wir hören wieder Geräusche – wir sind mittlerweile geübt und kennen die Fluchtwege, so ist auch diese nach kurzer Zeit erledigt. Wir geniessen nun doch noch ein wenig Schlaf und besorgen uns am nächsten Tag eine geschlossene Kiste, in der wir sämtliche Nahrungsmittel in Sicherheit vor Nagetieren aufbewahren können.
Nach einer weiteren Nacht in Alice – und dem Entdecken einer jungen Maus im Abwassereimer – verlassen wir die Stadt Richtung Norden. Wir machen einen kurzen Halt in Wycliffe Well, das sich selbst die UFO-Hauptstadt von Australien nennt. Wie üblich ist auch dieser Ort nicht viel mehr als ein Roadhouse: eine Tankstelle und ein Restaurant. Vielleicht sieht man hier plötzlich Aliens, wenn lange keine Menschenseele vorbeikommt. Der Höhepunkt des Tages sind jedoch die Devils Marbles: runde Felsen, die aufeinander und nebeneinander liegen. Wir verbringen die Nacht auf dem Campingplatz gleich nebenan und geniessen den Sonnenuntergang in dieser tollen Landschaft, die unsere letzte Station auf dem Stuart Highway und unerwarteterweise auch die Eindrucksvollste ist.

Queensland
22. Januar - 8. Februar 2011, 50'491km

Wir fahren Kilometer um Kilometer geradeaus und jeder hängt seinen Gedanken nach. Plötzlich ertönt ein lauter Knall, wir bremsen ab und kommen am Strassenrand zum stehen. Sämtliche Strassenkarten rutschen vom Sitz auf den Boden. Der erst kürzlich montierte Reifen ist geplatzt – es war unser Ersatzrad und wohl doch schon etwas älter. Ein paar Reste vom Reifen liegen weiter hinten auf der Strasse. Einmal mehr wechseln wir also das Rad in der heissen Mittagssonne, diesmal spannen wir aber das Vordach auf, damit wir wenigstens ein bisschen Schatten haben.
Wieder mit vier ganzen Reifen bestückt erreichen wir am Abend Camooweal, ein Aboriginiedorf an der Grenze Northern Territory und Queensland. An der Tankstelle und im Pub arbeiten weisse Australier, und auf den Strassen treffen wir Aboriginie-Familien an. Wir wollen beim Mechaniker einen neuen Reifen kaufen, der will uns allerdings keinen geben und sagt, wir sollen morgen in Mount Isa einen Reifen besorgen; und so hoffen wir, die nächsten paar hundert Kilometer bis dahin ohne Reifenpanne zu überstehen.
Wir kommen am Sonntagmittag ohne weitere Probleme in der Provinzstadt an. Mount Isa liegt mitten im Outback von Queensland und hat eine der ertragreichsten Minen weltweit. Schon auf der Strasse in die Stadt sind die grossen Anlagen und Gruben zu erkennen, wo im Tagbau Blei, Silber, Kupfer und Zink abgebaut wird. Weil Mount Isa immer noch hunderte von Kilometern von der Küste entfernt liegt, ist die Versorgung der Stadt aufwändiger als anderswo. Die aktuellen Überflutungen haben die Lebensmittelversorgung für ein paar Tage stillgelegt und die Gestelle in den Supermärkten stehen halb leer. Trotzdem besteht noch kein Grund zur Besorgnis, es gibt immer noch genug Essen zu kaufen – einfach in einer kleineren Auswahl.
Wieder mit einem ganzen Reserverad ausgestattet fahren wir über Prairie, wo wir die Nacht im Garten vom Pub verbringen, nach Charters Towers – und auch da wollen wir wieder ein Rad kaufen. Auf der Strecke hatten wir bereits den dritten Plattfuss, diesmal aber wieder ruhig und mit einem kleinen „Pfft“ anstatt mit einem lauten Knall. Wir schwören uns, dass dies der letzte Radkauf sein soll.
Kaum sind wir an der Küste angelangt, werden wir mit einem neuen Problem konfrontiert: das Wetter. Im Outback war es einfach heiss und sonnig, hier allerdings ist Regenzeit und zwei Zyklone befinden sich vor der Küste mit Kurs auf Queensland. Wir versuchen uns täglich über Internet, Zeitung oder im Tourismusbüro zu informieren und fahren schneller als geplant in den Süden, möglichst weit weg von den beiden Stürmen.
Weiter südlich und wieder etwas im landesinnern besuchen wir den Bunya Mountains National Park. Auf rund 1000m Höhe ist das Klima hier angenehm und nicht mehr so tropisch, feucht und heiss wie an der Küste. Die Wallabies versammeln sich täglich zum Frühstück und Abendessen auf dem Campingplatz – die grüne Wiese scheint besser zu schmecken als die Blätter im Wald. Am Abfahrtstag als wir startbereit sind springt plötzlich der Motor nicht mehr an. Zum Glück sind genug Leute da und wir haben schnell überbrückt und können losfahren. Grund für die leere Batterie ist unser Licht im Camper, das anstatt an der zweiten, an der Hauptbatterie angeschlossen ist. Bis anhin haben wir das Licht so wenig gebraucht, dass wir es nie gemerkt haben.
Wir fahren via Toowoomba in den Sundown National Park kurz vor der Grenze zu New South Wales. Auch hier haben wir bei der Abfahrt wieder Startschwierigkeiten und müssen überbrücken. Inzwischen können wir auch das, wie der Radwechsel, fast wie im Schlaf.

Ostküste

9. Februar - 9. März 2011, 53'592km


Ein paar Tage früher als geplant treffen wir Yasmine und Andy in Lismore, wenige Kilometer von der Küste entfernt. Die beiden haben in ihren Ferien bereits einige Kilometer gemacht von Melbourne bis fast and die Grenze zu Queensland. Wir wollen jetzt ein paar Tage zusammen verbringen und Badeferien machen.
Nach der ersten Planbesprechen und ein paar Erledigungen fahren wir im Konvoi durch Macadamia-Plantagen zum Nightcap Nationalpark. Nach einem langen Abend bei Wein und Vielle Prune wandern wir am nächsten Morgen durch den angrenzenden Nationalpark. Plötzlich entdecken wir kleine Würmer auf unseren Schuhen, an den Socken und den Beinen. Die kleinen Tiere saugen sich fest und lassen erst wieder los, wenn sie sich mit Blut gefüllt haben. Von Hand sind die Viecher kaum wegzubringen und wir machen uns schnellst möglich auf den Weg zurück zu den Autos. Dort ist der Boden weniger feucht als beim Wasserfall und es gibt hier keine Blutsauger-Würmer mehr.

In der Gegend befindet sich der kleine Ort Nimbin, die Hippie Hochburg von Australien und die wollen wir uns nicht entgehen lassen. Kaum haben wir parkiert, wird uns gleich Marihuana zum Kauf angeboten; und so geht es weiter, bis wir wieder abfahren. Ein wirklich schräger Ort mit vielen Touristen und noch mehr Aussteigern. Die Leute sind sehr eigenartig (oder einzigartig) und man kann sich hier mit „People Watching“ wunderbar die Zeit vertreiben; dafür gibt es genug Gelegenheiten, denn das Servicepersonal in Nimbin ist nicht das effizienteste – man hat ja Zeit.
Byron Bay ist ein kleiner Ferienort mit wunderschönen Stränden zum Baden und Surfen. Das Zentrum mit Surf- und Kleidershops und den Restaurants ist übersichtlich. Wir quartieren uns auf dem Campingplatz ein, zehn Autominuten vom Ort entfernt, und mit einem tollen Beach gleich vor der Haustür. Mit den Nachbarn auf dem Camping, ein Walliser und ein Fast-Walliser, kommen wir schnell ins Gespräch. Yasmine und Andy sind an einer Hochzeit in Byron Bay eingeladen und wir verbringen den Abend mit den beiden Schweizern bei Raclette und Weisswein – und nach Walliser Art mit einem Zwiebelsalat.
Nach fünf Tagen in Byorn Bay reisen wir in Richtung Norden, wieder über die Grenze nach Queensland. Nach einem kurzen Zwischenhalt im Lamington Nationalpark, wo sich die Frauen ein einem botanischen Garten beinahe verlaufen, fahren wir nach Noosa – ein Ferienort nördlich von Brisbane. Wir entscheiden uns für ein Apartment für die nächsten Tage und profitieren von den günstigen Preisen in der Nebensaison. Fünf Minuten vom Strand mieten wir ein 3 Schlafzimmer Appartment mit Küche und Wohnraum, Balkon und Dachterrasse inklusive Jacuzzi, Sauna und natürlich der obligate Grill. Das Ganze kostet uns nur 10 Dollar pro Person mehr, als ein Platz auf dem Camping!
Nach ein paar Tagen begleiten wir Andy und Yasi zurück nach Brisbane und nachdem wir uns am Flughafen verabschiedet haben, fahren wir wenige Kilometer nördlich auf Bribie Island. Wir sind nach zehn Tagen wieder alleine und da packt uns beide das Heimweh. Wir verbringen ein paar Tage am Strand und dann auf dem Stadtcamping in Brisbane, wo wir Zukunftspläne schmieden.
Noch mit unkonkreten Zukunftsaussichten geht es wieder südwärts, über Surfers Paradise (ein toller Strand mit Hochhäusern, die an den Bauboom in Dubai erinnern) zurück nach Byron Bay, wo wir ein Abend mit Candice und Dion verbringen. Candice und Dion haben wir in Laos kennen gelernt. Sie sind nun in Byron und managen dort eine Luxury Guesthouse mit einem grandiosen Ausblick auf die Bucht – da kann man nur eifersüchtig werden.

Hunter Valley

10. März - 10. April 2011, 54'033km

Sydney rückt immer näher und wir haben in der Zwischenzeit den Campervan im Internet zum Verkauf ausgeschrieben. Bevor wir aber die Australien Rundreise beenden, wollen wir unser Englisch noch auf Vordermann bringen, und wir brauchen Zeit, um einen Käufer zu finden. Bei HelpX suchen wir einen Host und werden bald fündig - im Hunter Valley. Das Abernethy Guesthouse gehört Vicky und Imants und liegt am Rand der berühmten Weinregion nördlich von Sydney. Die beiden haben sich bereits teilzeitpensioniert und beherbergen nur noch Gästegruppen am Wochenende. Wir helfen im und um das Haus mit, putzen, gärtnern und machen die Gästezimmer. Nebenbei verbringen wir viel Zeit mit unseren Hosts bei einem ausgezeichneten Essen und einem Glas Wein, und geniessen den Garten und den Pool.
Am ersten freien Tag zeigen uns Vicky und Imants die Weingebiete und wir gehen gemeinsam auf eine Degustationstour. Im Gegensatz zu Schweizer Weinbergen ist hier alles sehr grosszügig angelegt und Känguruhs hüpfen durch die Reben. Neben Weintrauben gibt es viele Olivenbaum Plantagen und die Bauern bieten eigenes Öl zum Verkauf an.
Nach zwei Wochen im Abernethy House meldet sich der erste Interessent für den Campervan. Kosta ruft uns aus Melbourne an, und nachdem wir ihm zig Fotos geschickt haben und beim Mechaniker ein Zertifikat eingeholt haben, welches bestätigt, dass das Fahrzeug in einem guten Zustand ist, machen wir den Verkaufspreis ab. Kosta fliegt mit seiner Frau am 8. April zu uns, und holt den Van ab; und wir sind glücklich, endlich das Geld in der Hand zu haben, und wieder ungebunden zu sein - nur mit einem viel zu grossen Rucksack...

Sydney

11. April - 13. April 2011, 54'230km

Nach viereinhalb Monaten kehren wir nach Sydney zurück. Die Verstaumöglichkeiten im Van haben uns zum Einkaufen veranlasst und wir haben einmal mehr viel zu viel Gepäck um bequem zu reisen, also gehen wir erst mal auf das Postamt und verschicken ein Packet mit sieben Kilogramm Ware in die Schweiz. Wortwörtlich erleichtert steht jetzt noch der Banktermin an. Unser Australisches Konto müssen wir noch vor der Abreise auflösen – bald ist auch das in die Wege geleitet und so geniessen wir noch eineinhalb Tage Sightseeing in Sydney.
Mit einer Freundin aus der Schweiz geniessen wir ein Frühstück am Darling Harbour, besuchen den Fischmarkt und sehen uns Sydney von oben an. Marita ist bereits das vierte Mal hier und kennt sich viel besser aus als wir. Sie zeigt uns die versteckten Gassen und Hinterhöfe, wo es zahlreiche kleine Pubs, Restaurants und Geschäfte gibt. Nach einem langen Tag fallen wir todmüde ins Bett. Bald schon klingelt der Wecker, denn wir wollen pünktlich am Flughafen sein für die Weiterreise nach Neuseeland.